Wachsendes Erfolgsrezept à la Meret Bissegger.
Man nehme eine Frau mit einem leidenschaftlichen Herz.
Gebe ihr 20 bis 30 Jahre.
Füge eine Kondition, die eines Triathleten würdig ist, hinzu.
Scharfe Augen und Messer sind unerlässlich.
Grosse Mengen Passion zur Vision und Mission, Wildkräuter in unsere Küchen zu bringen.
Viel Tessiner Wald.
Als Grundlage für ein Gesamterlebnis gibts ein Haus mit einer Rapunzel-Blüte.
Als Beilage eine stete und grossartige schreiberische Goldader für Kochbücher.
Kreative Kochkunst bis in die Fingerspitzen.
Als Abrundung Gastgeberinnen-Qualitäten, die italienischer nicht sein könnten.
Voilà: Meret Bissegger und ihr wunderbarer Tessiner Traum. Sehr zu empfehlen, eine Tavolata mit Übernachtung.
Rezept Bärlauch-Bömbelibutter: Nach französischer Art gewünschte Menge Butter mit einer Gabel luftig schlagen und unter langsamer Zugabe von kohlensäurehaltigem Mineralwasser noch schaumiger aufschlagen. Vorher* noch in den Wald „Bömbeli“ suchen. Das sind die Fruchtstände des Bärlauchs. Nicht die Knospen. (siehe Bild oben) Mischen, mit Senf und Salz abschmecken und aufs Brot auftragen, Crostini-Style. Das Partygespräch ist aufgegleist. Wo findest Du Bärlauch? Ist das denn sicher? Ah, waschen.
*Wieso uns der Wald so viel zu schenken hat, bleibt ein Wunder für Greenhorns wie mich. Doch via wildem Geschmacksfächer hat mich Merets Idee gefangen genommen. Bewaffnet mit ihrem Kochbuch „Meine wilde Kräuterküche“ und der App von Flora Helvetica werde ich mir ein bisschen Waldwissen in meiner nahen Umgebung aneignen. Bärlauch wächst in Herrliberg z.B. dem Büelhältlibach entlang auf dem Weg zu meinem Lieblingswald Schönhölzli. An einem steilen Stück Ufer, das mit Sicherheit nicht von Füchsen besucht wird, werde ich ernten gehen. Ich werde als ersten Schritt nur eine Portion für mich nehmen und mich als Versuchsobjekt einsetzen. Wenn’s schmeckt, werde ich es mit anderen teilen. Was wir zurückgeben können beim Sammeln im Wald ist Liebe, Sorgfalt und Respekt. Und die Nachhaltigkeit beim massvollen Abschneiden nicht vergessen. Der Sinn von Meret Bisseggers Wirken ist die Symbiose zu fördern. Geben und Nehmen in Einklang zu bringen. Andere anzustecken, um uns sinnstiftend ins Ganze einzufinden. Ein ganzes Entourage begeisterter Mitwisser und Unterstützerinnen machen es überhaupt möglich, eine solche Tafel zu speisen. Die Slow Food Idee wird hier wirklich gelebt.