Julia Cattai, CEO und Schamanin.
Ich hatte oft das Privileg, mit echten Machern Neuland zu betreten. In den Achtzigern in der Werbung, in den Neunzigern in Unternehmen, in den Nuller Jahren in der Erwachsenenbildung. Nie war es einfach an der Spitze zu stehen für Pioniere, und erst recht, wenn sie Frauen waren. Unter diesen Visionären ist Julia Cattai meine Brücke zur ganzheitlichen, spirituellen Weltsicht geworden. Und sie blieb dabei immer ein reiner Unternehmergeist.
Es fing ganz harmlos an. Mit einem Job als Aushilfs-Dozentin für Kreation an der KV Zurich Business School. Ich hatte vergessen, wie gern ich in die Schule ging und EDUQUA sei Dank, begann ich mich für eine Weiterbildung für Lehrpersonen zu interessieren. Ich fragte nach Infos und bekam via Mail das wärmste Feu Sacré geliefert, das man in Worte einbinden kann. Signiert: Julia Kümin. Ich war geschockt. So eine Sprache, so eine Anziehungskraft für ein simples Angebot hatte ich noch nie gelesen. War ich in der Werbung auf dem falschen Dampfer? War in der Weiterbildung der heilige Gral der Kreation zu finden? Ich wollte mehr wissen.
Der erste SVEB 1 wurde von einer sehr heterogenen Kursgruppe besucht. Zornige Lehrpersonen mit über 30 Jahren Erfahrung und Greenhorns wie ich sassen zusammen in einem Raum. Unser Ziel: Das Qualitätszertifikat, das in naher Zukunft für alle Dozent*innen obligatorisch wurde. Kreation war meine Kernkompetenz, aber Kreativität im Lehrgangsdesign lernte ich damals kennen. Durch Julia Kümin, etablierte Doyenne im Marketing und neue Lehrbeauftragte in der Erwachsenenbildung. Ein wahres Vorbild für kreatives Lehren, denn Probleme und Krisen gab es viele bei dieser Ausgangslage.
Eine interessante Schulkollegin erzählte mir im Flüsterton, dass Julia auch noch andere Kurse anbot, Coaching und so. Ich dachte mir, schön für sie und vergeudete keinen Gedanken mehr daran. Weshalb ich dann mit der Schamanin Julia Andora nach Sternenberg, Südfrankreich, Bali und Bern pilgerte? Weshalb ich Integral-, Mental-Coaching sowie spirituelle Prozessbegleitung in ihrer neuen Schule Living Sense abschloss? Die Zeit war reif. Ab 2008 wurde an allen Grundfesten in meinem Leben und in unserer Gesellschaft gerüttelt und Julia lieferte just-in-time die richtigen Lerninhalte dazu. Ganzheitlichkeit statt Wettbewerb, dieses Credo wollte gelebt werden.
Parallel zum Lernen bei Julia bekam ich Einblick in ihr Privatleben. Meine interessante Kollegin erzählte mir im Flüsterton, dass Julia nach einer Brustkrebsdiagnose ihr Leben auf Neustart gestellt hatte. Eine Krankheit als Chance zu nutzen, um echten Wandel in die Welt zu bringen, ist ein bekannter Motor. Aber Julia hat mit Visionskraft, viel Stil und dem Hang zum Gesamtkunstwerk in den letzten zwei Dekaden noch etwas Wichtiges bewiesen: Das wahre Perpetuum Mobile ist echte Schöpferkraft. Als Leiterin von innovativen Lehrgängen, Gründerin von diversen Tochterunternehmen, Anbieterin von exotischen Lernreisen, Heilerin durch tiefes Imaginieren und als allergrosszügigste Gastgeberin ist sie eine wahrhaftige Lilith.
Tausende von Coaching-Finishern an ihren Schulen in Bürglen, Zürich und Bern profitierten von ihrem Aufbruch in ein ganzheitliches Wirken. Und von ihrem Respekt, dass wir alle selber die neuen Fortschritte waren. Julia ist und bleibt für mich ein Vorbild, eine weise Frau und gleichzeitig eine Suchende nach Antworten auf die vielen Fragen im Leben, auf die es keine Antworten gibt.
Ich sah ihr in den letzten 20 Jahren zu, wie sie ihre Selbstermächtigung zum Wohle einer integralen Weiterentwicklung Vieler zur Verfügung stellte. Ihr neustes Baby ist die Akademie für bewusstes Leben und Sterben, mit der sie für eine respektvolle Wertevorstellung kämpft für alle Beteiligten auf allen Stufen. Dank Julias Wirken habe ich mir zusammen mit vielen anderen auch die schwierigste Reifeprüfung abgeschaut: Zu fühlen, wenn es Zeit ist, mit aller Kraft umzusetzen. Und das ist immer im Jetzt.
Danke für das alles.
Bild Komet Atlas
Photocredit: Brian Fulda