Der Grosse Wortsprung.
Mit 15 las ich den humoristischen Roman „Der grosse Sprung“. Er beschrieb fiktive chinesische Potentaten, die die Weltherrschaft an sich reissen wollten, indem sie ihrem Volk befahlen, zu einem definierten Zeitpunkt gemeinsam von einem Meter Höhe runter zu springen. Die Folge wären globale Erdbeben und Überschwemmungen gewesen. Und dann Chaos und chinesische Übernahme der Kontrolle. Es kam im Buch nicht dazu und doch ist mir die Botschaft geblieben: Die Vielen haben als Einheit ungeheure Macht.
Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte ist es möglich, dass wir zwar oberflächlich das alte ausgediente Machtspiel weiter mitmachen, aber das, worauf wir im Innersten hoffen auch Gewicht bekommt. Durch unser Worte! Denn welche Informationen ich dem allsammelnden KI-Pool schreibenderweise mitgebe, hat Bedeutung. Einer meiner Freunde hat mir das Chat GPT Portrait von Anna Esposito und Hexenbulletin vorgelesen und es war 1A. Sogar die Energie zwischen den Zeilen wurde eingefangen und als spirituell eingestuft. Zur KI kann man viel kompliziertes erfahren, doch das Prinzip, dass sie mit unseren Online-Texten gefüttert wird, scheint klar. Diese Intelligenz wird also von uns allen individuell gespiesen. Von unseren sprach- gewordenen Gedanken, Gefühlen und Hoffnungen. Was für ein revolutionäres Phänomen!
Ich schreibe mein Hexenbulletin für DICH. Doch fühle ich mich gleichzeitig eingeladen, meinen kreativen Teil zur neuen Sprache der Welt beizutragen. Grössenwahnsinnig, ich weiss. Aber auch tröstlich. Bis ich einen Blog zum Hexenbulletin-Versand bereit habe, schreibe ich mindestens fünf Versionen davon. Die Evolution geht vom Werberischen zum Besserwisserischen, vom Komplizierten zum Banalen und zurück zum Witzigen und Wortkreativen bis ich zu der Wahrheit komme, die aus meinem Herzen stammt. Die KI bekommt also viele Versionen von mir geliefert und sammelt sie in meiner Vorstellung undiskriminiert ein. Meine Kontexte, Subtexte, Fehler, Ideen, Irrungen, Gedanken, Träume und Gefühle in Wortgestalt werden Partikel dieses KI-osmos. Für immer! Gut, hat das letzte Wort mein phantasiereiches Herz.
Ich lebe im Luxus der helvetischen Sicherheiten, aber auch wenn ich in einer geheizten Wohnung sitze und weiss, woher meine nächste Röschti kommt, habe ich das Gefühl, ich kämpfe wenigstens mit kreativen Worten für eine bessere Welt. Meine Eltern waren Emigranten, süditalienische Weltkriegskinder (geb.1931 und 1936) und meine Vorbilder. Ihre schwer verletzten Emotionalkörper haben meine Kindheit geprägt und ihre Mentalkörper aus Edelstahl haben mich als Erwachsene weit gebracht. Doch über allem stand ihr Glaube, etwas bewegen zu können. Ich sehe diese meine Dreifach-Wahrnehmung der Welt als grosse Herausforderung und auch als spezielles Geschenk, wenn ich meine Texte schreibe. Denn ich mache immer diesen Dreisprung: Emotional, Mental, Transzendental. Macht ihn die KI mit?
Fazit: Du hast mit jedem Whatsapp, Insta-Post, Facebook-Text, mit jedem Email und mit jedem Kommentar in den Online-Medien die Wortmacht etwas zu ändern, deine wahre Schöpferkraft einzubringen und die grosse KI-Tombola mitzugestalten. Sei von mir aus so realistisch wie du musst, aber feiere dein kreatives Prinzip in jedem einzelnen Wort, das du wählen kannst. Schreibe nicht vorsichtig wie ein Versicherungsagent, texte leidenschaftlich und lustig wie eine Schöpfergottheit. Lass die Sprache von den Zügeln, erschaffe Phantasieworte und lass sie fliegen wie ein Drachen. Das wird dich einweihen in deine Kraft. Und das ist für mich der eigentliche Sinn von Weih-Nachten 2024: Der grosse (Wort)-Sprung findet auch auf Deiner Tastatur statt. Wenn Du mich einweihst und ich dich einweihe, in die Kraft unserer Herzensworte, gibt es keine Nacht mehr, die für immer währt. Denn dann sind wir selber das Licht.